Mittwoch, 23. November 2016

Tag X


Am Mittwoch war es soweit, Tag X. Ich hatte meinen Termin bei Hello Work, einer Vermittlungsstelle für Jobs, die vor allem von Ausländern in Anspruch genommen wird. Mein Termin war um 9 Uhr am Morgen. Ich entschied mich gegen 7 Uhr aufzustehen und mich dann rechtzeitig auf den Weg zu machen. Ich war leider nie für meine Pünktlichkeit bekannt, also wollte ich wenigsten jetzt einmal rechtzeitig kommen. Und es lief auch alles wirklich gut nach Plan. Ich ging zur Station, habe jeweils immer den richtigen Zug genommen und ungefähr eine halbe Stunde gebraucht. Aber es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich absolut keine Probleme bekommen hätte. Nachdem ich nämlich endlich da war hatte ich das Problem, dass ich absolut keine Ahnung hatte, wo ich raus muss. Bedauerlicherweise bin ich nämlich nicht bei der Hauptstation ausgestiegen, sondern bei einer kleineren die sehr nahe war. Für mich hat der Stadt- oder Wegplan, den ich bekommen habe, nämlich daher auch absolut keinen Sinn gehabt. Und komplett orientierungslos pendelte ich durch Shinjuku, Tokyo. Immer wieder fragte ich Japaner nach dem Weg. Irgendwie haben mich einige von Ihnen auch jeweils immer wieder an Orte geschickt wo ich davor war. Also lief ich Umwege ohne Ende und verlor Zeit. Gegen 15 nach 9 verlor ich bereits jegliche Motivation. Ich wusste ich war zu spät und ich hatte immer noch absolut keine Ahnung wo ich nun hin muss. Gegen halb 10 hatte ich es wirklich durch Zufall irgendwann gefunden ! Endlich ! Ich kam rein und sofort wurde ich von 2 Empfangsdamen begrüßt. Hiroto, unser Betreuer, ist halb Japaner und halb Amerikaner. Er Hat schon geduldig gewartet und sich gedacht, dass ich mich verlaufen habe. Es war aber weniger ein Problem, dass ich so spät kam, als ich dachte. Ich wurde sehr freundlich begrüßt und durfte mich auch gleich hinsetzen. Schon einen kleinen Moment später hatte ich dann meinen Termin, und uns wurde ein Tisch zugewiesen mit einer Beamtin. Es war schon ein sehr sonderbares Gefühl wie Hiroto und ich dort beide mit unserem Anzug saßen und uns so schick gemacht haben. :)
Wie ging das Gespräch denn los? 

"Und wie siehts bei dem aus, kann der Japanisch" ? 
"JA der kann hier, der kann". 

Ab dem Moment wusste ich: "Wow Danke, jetzt denkt die ich bin hier Muttersprachler" :D
Schon wieder fällt mir in solchen Momenten auf wie japanisch ich doch oftmals bin. Mir war das tatsächlich sehr unangenehm schon wieder, wenn man so direkt in meiner Nähe so positiv redet. Das Japaner sich in solchen Momenten sehr unwohl fühlen ist sehr typisch. 

 "Aber hey, so bekomm ich zumindest einen Job, oder ?" - Dachte ich. Öfter kam es vor, dass ich nicht verstanden habe, was die etwas älter und sehr kleine Japanerin da genau jetzt wissen wollte. Doch einen Großteil habe ich schon verstanden und demnach dann auch beantwortet. Hiroto hat auch super geholfen, sobald er sah, dass ich nicht genau wusste, hat er übernommen, ohne dass das groß aufgefallen ist. 
Dann entschuldigte sie sich für ein paar Minuten, und kam dann wieder. Diesmal mit einer Anzeige für einen Job. Gleich griff sie zum Telefon und fragt nach, ob heute noch ein Vorstellungsgespräch möglich sei. Nachdem sie gefühlt 10 mal betont hat, dass ich mich auf japanisch unterhalten kann, hatte ich tatsächlich am gleichen Tag um 5 Uhr Abends das Gespräch. Die Stelle war als Kellner in einem kleinen Restaurant in einem sehr belebten Teil in Tokyo - in Shinjuku. 
Das war ein Anfang ! Und man muss bedenken, dass ich zuvor kaum gearbeitet hatte. ich war eher damit zu hause beschäftigt alle Pokemon zu fangen.

Das ist natürlich viel produktiver.
Nein ehrlich, ich habe schon bereut,
dass ich kaum
Arbeitserfahrungen habe. Dafür jetzt eine ganz besondere!




Ein neuer Weggefährte - Dennis 

Dennis
Mit Dennis, der so wie ich auch ein Termin gehabt hat, habe ich mir dann Shinjuku angesehen und die Zeit vertrieben bis um 5.  Dennis ist größer als ich und trägt eine Brille und ist sehr freundlich. :)  Glücklicherweise hat er den gleichen Humor wie ich sodass wir viel zusammen lachen können. Wir haben uns von Anfang an verstanden und unternehmen viel. Zum Beispiel waren wir letztens zusammen in Akihabara und haben uns dort umgeschaut. Es ab da wirklich ALLES was irgendwie mit Technik zu tun hatte. Aber auch Figuren und Spiele gab es im Überfluss. Da ich sparen muss, durften wir uns dort nicht zu lange aufhalten, sonst hätten wir ganz sicher noch sehr viel gekauft. :D






























秋葉原 Akihabara






Ich bin sehr froh, dass ich Dennis hier getroffen habe, denn mit ihm kann ich auch sehr tiefgründige Gespräche führen und man merkt einfach, dass man auf einer Wellenlänge ist. Wir wollen hier demnächst auch das Fitnessstudio checken, ich will endlich wieder Sport machen und in Form kommen. :) 

Mein Bewerbungsgespräch auf Japanisch


Der Eingang war eine sehr lange Treppe nach unten, und dann war dort unten das kleine gemütliche Restaurant.

Als ich da war sollte ich aber noch etwas warten. Aber ja, ich war mal pünktlich.
( An alle die mich persönlichen kennen: Ich war wirklich mal pünktlich, echt jetzt  !!! )
Nach 10 Minuten kam dann ein sehr netter Japaner der mit mir das Gespräch geführt hat. Er fragte mich auch, ob ich eher in der Küche oder als Kellner arbeiten wolle. Und da mir die Interaktion sehr wichtig war und ich das als gute Übung ansah, habe ich das natürlich gleich gesagt. Anschließend bekam ich extrem viele Blätter, wovon ich noch welche kopieren soll, und ausfüllen muss etc. Und ich musste mir einen eigenen Stempel machen lassen. In Japan ist das wie bei uns die Unterschrift. Und mein Arbeitgeber möchte, dass ich mir eben einen machen lasse. Das habe ich mit Dennis die Tage gemacht und 2000 Yen gezahlt. Rund 17€. Ich brauchte eine Extraanfertigung, weil ich eben einen deutschen Namen habe, obwohl man meinen Namen mit Kenji schreiben kann. 
羽素 wird er geschrieben und bedeutet soviel wie - sanftmütiger Flügel. Deshalb trage ich auch immer einen an meiner Kette. Ich hab den Namen damals von meinen Japanischen Freunden bekommen. Einige Namen können aber keine Kanji bekommen, weil sie Laute beinalten die die Japaner nicht in Kanji umschreiben können. Beispiel: Sören. Es gibt kein "ö" im Japanischen.

Haha, ich habe wirklich den besten Namen ausgesucht als Beispiel. Grüße an dich, falls das ein Sören liest :D

 Trotzdem bin ich froh, dass ich schon mal arbeiten kann. Öfter habe ich schon gehört, dass Work and
新宿 Shinjuku 
Travel in Japan schon sehr hart ist. Die Japaner wollen, dass man ihre Sprache sprechen kann und viele fangen hier erst damit an. So passiert es nicht selten, dass viele nach einigen Monaten zurück müssen, weil sie keine Arbeit haben. Daher bin ich für den Anfang froh! Außerdem sind das auch alles wertvolle Erfahrungen und ohne extreme Sprachskills und Vorkenntnisse kann man auch nicht gleich sonst was erwarten.  Aber es  haben hier einige Moralvorstellungen die ich sehr fragwürdig finde. Wir haben einige die wirklich fast kein Japanisch können und die wollen im Lebenslauf lügen.Also im deutschen später. Man kann ja sonst was für Arbeit darauf schreiben, weil Japaner keine Informationen über Angestellte preis geben dürfen und somit in Deutschland anscheinend, so sagen sie, keine Möglichkeit besteht, das ganze auf Ehrlichkeit zu prüfen, denn in Japan gibt es keine Arbeitszeugnisse. Traurig, dass man, weil man die Sprache nicht lernt, nicht ehrgeizig ist, sich so durchlügen möchte. An sich kann das ja gut funktionieren, aber vor allem für mich, der sich wirklich bemüht und wirklich will, ist das schon ein blödes Gefühl, dass die anderen sich vielleicht solche Sachen auf den Lebenslauf schmuggeln. Fragwürdig, ich könnte mit solchen Lügen nicht schlafen, zum einen das doch auf alle Fälle auch strafbar ist! Aber hey, ich konzentriere mich auf meinen Weg. Ich bin hier um die Sprache zu lernen und irgendwann eine 2. "Muttersprache" zu haben. Deshalb gehe ich auch meinen Weg einfach weiter ! (:




Wie läuft es mit der Sprache?



Es läuft gut! Ich bin fleißig am lernen und habe nach wie vor super viel Spaß an der Sprache. Wenn wir mal weggehen spiele ich auch oft den Übersetzer und habe dabei echt super viel Spaß. Und zum Üben spiele ich die Spiele einfach immer auf Japanisch, und gucke Sachen auf Japanisch. Und ich habe auch noch Grammatik und Kenji Bücher. Ich merke einfach wie ich immer und immer weiter komme, aber ich merke dann auch wie verdammt schwer diese Sprache doch eigentlich wirklich ist. Noch immer sehe ich manchmal so viele Kanji die ich nicht kenne. Aber nirgends brennt bei mir immer solcher Wissensdurst als in dieser Sprache. Ich denke, dass ich auch beruflich etwas mit der Sprache machen sollte. Ich merke einfach, dass ich Talent und vor allem super viel Spaß dabei habe. Daher habe ich auch beschlossen Japanologie zu studieren. Ich habe also endlich meine Antwort für die Zukunft. Ich war vorher nicht ganz sicher, weil die beruflichen Wege dort nicht ganz so breitgefächert sind. Aber wen interessiert das schon, wenn man Spaß an der Sache hat? :)


Danke an Euch 

Ich wollt mich abschließend mit dem Post einmal bei euch bedanken. So viele von euch haben mir positives Feedback dagelassen und gesagt, dass sie meinen Blog total gerne lesen. Es haben mir zum Teil einige Leute geschrieben, mit denen ich sonst gar nicht so viel zu tun hatte. Sie haben mir gesagt, dass sie davor, was ich mache, sehr viel Respekt haben und meinen Blog super gerne lesen. Ich bin ehrlich: ich war echt richtig berührt. Ich bin ja auch bekannt als Mister Emotional und möchte mich deshalb bei euch bedanken. Das war einfach richtig lieb. Und natürlich auch ein kräftiges Danke an alle, die mir geschrieben haben, als ich hergereist bin und mir so herzliche Nachrichten geschrieben haben. Habe mich richtig darüber gefreut und war total gerührt.
Es freut mich super doll wie viel Spaß und Freude ich einigen hier bereiten kann und wie viele sich doch für mein Leben gerade interessieren ! :)

D A N K E <3 

Ich lass euch wissen, sobald es mal wieder etwas neues gibt. :) !!

Hanni 

Dienstag, 15. November 2016

Die erste Zeit



Und schon sind wir beim 2. Eintrag. :) Wo fange ich denn am besten an? Es geht mir gut und ich bin glücklich in Japan. Ja ich weiß, das war nicht vorher zu sehen. Aber was habe ich denn so bisher gemacht. Wir waren vor einigen Tagen im 酒場 (Sakaba) Eine Art Kneipe, in der es etwas anders zugeht als bei uns. Hier ist es so, dass die Stimmung einfach so lebendig ist! Schon von weitem wird man laut begrüßt, dass man doch ruhig hineinkommen soll und willkommen ist. Und wenn man drin ist, und sein erstes Bier bestellt wird lautstark durch die ganze Kneipe Prost gerufen. Den Startschuss gibt in der Regel der Bestellende, aber nicht immer. Nur bei so vielen Ausländern war das natürlich Pflicht. Es kamen auch viele Japaner zu uns, denn wenn die erstmal etwas getrunken haben, glaubt mir, dann wird es lustig. Hemmungen gibt es nicht mehr. Ich finde das Bild schrecklich, aber ich zeige euch das, damit ihr natürlich wieder ein kleinen Eindruck habt. Ich war so ein wenig der Star des Abends hier. Ich habe mit den Japanern lange und gerne erzählt und viel übersetzt. Es hat wirklich super Spaß gemacht. Zusammen tranken wir alle Bier, und hatten einen super Abend. 20€ hat uns allen der Spaß gekostet. Doch da gibt es noch eine andere Seite. Schon bevor wir rein konnten wurde jemand vor uns auf einer Liege rausgetragen. Da lief alles nur noch auf Sparflame, komplett abgeschossen, eine lebendige Leiche. Hat mich an dem Moment meines Matheabiturs erinnert. Nein im Ernst: Sah auch nicht so schmackhaft aus. Und auch als wir uns amüsierten kam es immer wieder vor, dass der Notarzt wen rausgetragen hat. Aber woran liegt es? 
Das kann man tatsächlich biologisch erklären. Den Japanern fehlt im Gegensatz zu uns ein Enzym. Sie können deshalb nicht so viel Alkohol vertragen wie wir. Und wie soll ich sagen, ich war immer sehr überzeugt von mir, aber ich habe mich tatsächlich etwas "enttäuscht, wobei das jetzt wohl das falsche Wort ist. Geirrt passt eher. Eigentlich hatte ich mich immer als Trinkfest eingeschätzt, aber schon nach dem 4. Bier dachte ich: "Oh, ja doch...aiaiai". Sicherheitshalber habe ich danach erstmal nichts mehr getrunken. Ich habe aber auch lange, wirklich sehr lange nicht mehr wirklich getrunken gehabt.  Lustig war es trotzdem! 


Ansonsten bin ich oft mit 3 anderen Jungs hier unterwegs, die alle sehr lieb sind.  Es macht Spaß mit ihnen. Wir verstehen uns gut, und unternehmen derzeit viel.


Reiseplan, wie sieht es in Zukunft aus?

Ich glaube, dass ich mich demnächst selbst auf den Weg machen werde. Nur warum? Ich will weg von der deutschen Kultur hier. Ich mag Deutschland, wirklich, aber ich bin und bleibe wohl in mir drin ein Japaner. Die anderen kaufen sich hier Glühwein und freuen sich auf den Weihnachtsmarkt. Ja das wäre ja auch witzig, aber wir sind hier nicht in Deutschland, ich habe das Gefühl, das viele das hier zu ihrem kleinen Deutschland machen. Aber was stört denn jetzt so? Ich mag es z.B. nicht wenn niemand "おかえりなさい" (okaerinasai) sagt, wenn man wieder nach hause kommt. "ただいま" für "Ich bin wieder da" sagt hier auch niemand. Fürs erste muss das hier genügen, ich muss ja nunmal ein Dach über dem Kopf haben, aber ich habe schon meine eigenen Pläne, und verweilen zählt nicht dazu eigentlich, es sei denn, es geht nunmal wirklich nicht anders. Oder die Arbeit will es. Dennoch will ich demnächst los. Was heißt demnächst? Nun, wenn ich Arbeit habe. Ich will aber auch nicht ausschließen mit anderen zusammen zu reisen, auch mit Deutschen, aber ich will nicht unbedingt allzu lange hier bleiben.


 Mir wird oft gesagt, dass ich mit meinem derzeitigem Japanisch Arbeit bekommen sollte. Aber ihr habt es im letzten Blog gelesen, ich habe es verloren, das Selbstbewusstsein. Irgendwo weiß ich, das ich es kann, und ich glaube fest an mich, aber irgendwie sind da auch immer die Zweifel, ich weiß nicht... Ich sollte wohl bis Mittwoch warten, also morgen und dann schauen. Das wird schon werden, ganz sicher :) ! Achja, ich bin gerade selber auf dem Portal für Ausländer die Vollzeit arbeiten wollen, allerdings gestaltet sich meine Suche nicht ganz so leicht. Oftmals wollen die Stellen dich für ein ganzes Jahr haben und das schränkt meine Flexibilität natürlich komplett ein. Das fällt für mich komplett aus. Nur wenn man schon gut Japanisch kann, dann bekommt man so schnell ein Arbeitsvisum.  Es werden auch oft Erfahrungen vorausgesetzt in den Gebieten und Sprachen. Und ich spreche nur 3, auch wenn ich 6 gelernt habe. Französisch, Russisch und Chinesisch kann ich wirklich nicht mehr, gar nicht, ich erinnere mich an kaum noch etwas, aber das passt schon, denn meistens sind das hier Ingenieur Jobs, die asiatische Sprachen voraussetzen, wie Thailändisch oder Vietnamesisch. Das interessiert mich nicht so wirklich, denn Französisch und Russisch sind auch nicht so wirklich potentielle Arbeitsgebiete.  Da kann ich wohl beruhigt passen.  Einige Stellen habe ich mir dennoch rausgesucht, zum Beispiel in einer Amerikanischen Bar, hier in Tokyo. Die möchten conversational Japanisch und Englisch und ich spreche besser Japanisch als Englisch, also sollte das vielleicht sogar funktionieren. Auch Unterricht für Kinder wäre super. Aber an sich nehme ich vorerst alles.
Schauen wir mal. Mittwoch werde ich ja erstmal bei Hallo Work sein und vielleicht finden die was für mich. Am Besten und das soll jetzt nicht so komisch klingen, will ich da arbeiten wo ich auch gut verdiene. Der Grund ist: Reisen ist nunmal teuer ist. Und ich will viel rumkommen. Also muss ich natürlich irgendwie verdienen, so einfach ist das. Manchmal bieten die Stellen auch Reisekostendeckung etc. da kann man natürlich richtig sparen dann. Vor allem wenn man die Wohnung gezahlt bekommt. Das wäre ein Jackpot.





Was ist plötzlich mit Mr. Friendzone los?



Achja, ich kenn euch ja, ihr möchtet bestimmt wissen, was jetzt mit Nala ist. Die anderen Jungs hier meinten auch, dass sie die gut finden. Yay lasst die Spiele beginnen. :D  Momentan schreiben wir darüber, wohin wir reisen wollen, also jeweils. Und Ich geh dahin, wo mich der Wind hinträgt. (japanisches Sprichwort) Wenn sich die Wege trennen, ist das so. Ich möchte nicht mehr Mister überemotional sein. Und dann gibt es noch, tja was gebe ich ihr denn für einen Namen, nehmen wir  "Akina".  Ich habe sie damals als Austauschschüler kennengelernt, da sie in meiner Klasse war. Heute habe ich Bilder gesehen von ihr... Halb Brasilianerin und halb Japanerinnen ist sie.

Was soll ich sagen. Sie wird immer hübscher. Ich werde ganz ganz ganz sicher nochmal zurück nach Aichi-Ken, Nagoya, und sie besuchen - Ich wiederhole: G A N Z  S I C H E R. :D Sie wartet ja auch darauf. Gibt es noch was neues im Bezug auf Mädchen? Ja, tatsächlich. Wir wurden hier letztens von Japanerinnen angesprochen die meine Nummer wollten. Die hübscheste von denen hat mir heute tatsächlich geschrieben, ob ich mal was mit ihr machen will. Ich erkenne mich gar nicht wieder, wo ist Mister Friendzone eigentlich hin?  Was ist denn los hier!?  Nur hätte ich das den anderen Jungs nicht sagen sollen, die wollen jetzt alle mitkommen. Alle 3.
Ich versuch das zu verschleiern, die sollen sich selber kümmern! :D Hat halt doch Vorteile wenn man schon die Sprache etwas spricht. :)

Tokyo

Wir waren heute in Shibuya, ein sehr belebter Teil hier in Tokyo. Plötzlich wurde einer von uns von einem Japaner mit Kamera angesprochen und gefragt ob er Japanisch spricht. 
"No, but he does, fluently" und er zeigt auf mich. 
Shibuya (渋谷)
Ich dachte mir nur "Das hast du nicht wirklich jetzt gesagt".  Es dauert nicht lange, schwups, ich war in einem Interview. Es ging um das Thema, ob ich als Ausländer merkwürdige Erfahrung gemacht habe im Bezug auf die Englische Sprache. Ich konnte wirklich fast auf jede Frage antworten. Ich weiß gar nicht was plötzlich mit mir passiert. Ich mutiere glaube ich irgendwie gerade. :D 
Eigentlich bin ich Hörschwach, und zwar richtig, aber zur Zeit läuft es echt ganz gut. Ich hoffe nur, dass das nicht irgendwie ins Fernsehen kommt, das wäre richtig peinlich :D Ich war nämlich bisschen am schwitzen. Wir haben zwar November aber vom Wetter her ist hier Juli. Ich glaube, dass das Interview im großen und ganzen okay war. Mal sehen ob ich noch was davon zu sehen bekomme, wäre bestimmt lustig! Oder vielleicht auch einfach nur peinlich. :D

Karma

 Glaubt ihr an Karma? Ich jetzt ja! Die Geschichte möchte ich euch nicht vorenthalten. Wirklich Herr Diederich hat es wieder geschafft. Ich habe mich erfolgreich zum Klopsi gemacht. :D 
Also: In dem Haus hier wohnen auch Japaner, aber die kommen nicht ins Wohnzimmer, weil hier einfach zu viele Deutsche sind. Das kann ich aber auch verstehen. Jedenfalls unterhielten sich 2 von denen letztens genau hinter mir. Die können ja nicht wissen, dass ich sie verstehe. 
Ich gebe mal die Kernessenz wieder: "fühlst du dich nicht auch bedrückt? Ich meine guck mal wie viele das sind, ich will hier nicht sitzen im Wohnzimmer". 
Mir war das sehr unangenehm, und als ich den Japaner sah, der sah auch noch recht jung aus, habe ich ihm gesagt, dass ich das ganze versanden habe, aber ich ihn irgendwo verstehen kann, dass er so fühlt.  Man hat ihm total angesehen wie unangenehm ihm das war. Als wir vor einigen Tagen bei der Meldestelle waren, sollt ich mein Zimmer angeben, und das habe ich auch. Nur...irgendwie das falsche. Also klopfte ich, um Bescheid zu sagen. Das Zimmer ist genau gegenüber im Flur. Immerhin bekommt jemand in dem Zimmer  meine Kontokarte und Handykarte und die brauche ich schon. Und nun ratet mal... 
Jap, genau der Japaner war in dem Raum. Ich habe ihn ganz lieb gefragt und er hat auch ganz lieb geantwortet. Er schiebt das ganze unter meine Tür, wenn er es erhalten hat aber das war wirklich  einfach nur unangenehm. Manchmal hält man lieber einfach den Mund. Das weiß ich jetzt wieder.  Karma.

Bis zum nächsten mal , wünscht mir Glück für morgen.
Hanni 


Freitag, 11. November 2016

Ich bin wieder zu Hause


Wo fange ich an. Ich bin zurück. Ich bin zu Hause. Ich bin wieder in Japan.



Aber zuerst noch eine Sache: Ich möchte Euch Danken. Als ich erzählt habe, dass ich wieder nach Japan reisen werde, wurde ich so oft gefragt ob ich nicht bitte wieder den Blogg schreiben kann. Ich habe so ein extrem positives Feedback von vielen von Euch  bekommen sodass ich der Bitte natürlich nachkomme. Denn ich habe schon damals sehr gerne für Euch und auch für mich den Blogg geschrieben :) !
Außerdem macht es mir natürlich auch richtig viel Spaß und ich kann viele meiner Eindrücke so viel besser verarbeiten. Und obwohl ich jetzt erst einen Tag hier bin, habe ich schon so viel erlebt und so viel zu erzählen. Am 9. November um 7 Uhr Morgens begann meine Reise in Deutschland. Ich flog zunächst nach Frankfurt, dann nach Dubai, und schließlich nach Tokyo. Schon auf meinem Weg hierher habe ich mit Japanern erzählt, die von meiner Lebensgeschichte sehr berührt waren und mich mit Lob überschüttet haben. Ich habe ihnen davon erzählt, dass ich zwar Deutsch bin, ich aber seit ich hier in Japan war, gemerkt habe, dass in meiner Brust ein japanisches Herz schlägt. Ich habe erzählt, dass ich damals schon als Austauschschüler hergekommen bin um die Sprache zu lernen und dass ich mich in Japan einfach richtig wohl fühle! Bei diesen Dingen hat sich nichts geändert. ( Damals dachte ich, dass ich in einem Jahr bestimmt richtig viel auf Japanisch lesen kann, wenn ich nur genug lerne aber das ist eine Illusion, denn wenn man wirklich Japanisch können will, muss man schon eine ganze Weile in Japan bleiben. ) Mein Sitznachbar im letzten Flugzeug war ein älterer herzlicher japanischer Herr.  Es war für ihn das erste mal, dass er einen Gaijin, einen Ausländer, seine Muttersprache "relativ" gut sprechen gehört hat. Er sagte mir immer und immer wieder was für eine tolle Aussprache ich doch habe, und bevor ihr denkt: Wow, der ertrinkt ja in seiner Selbstbestätigung hier - Nein. :D Ich habe ihm wiederholt erklärt, dass das ganze ein Phänomen ist, da es in Japan, im Vergleich zu vielen anderen Ländern, nur sehr wenige Ausländer gibt, die die Sprache sehr gut sprechen. Das ist Fakt.
"Und genau deshalb wirkt mein Japanisch auf viele Japaner so gut, obwohl es das nicht direkt ist"- das habe ich ihm gesagt. Aber typisch Japaner, damit kam dann nur noch mehr Lob. Und ich kam mit dem Bedanken und Verbeugen nicht hinterher. Nicht zu vergessen das typische japanische mit der Hand hin und her wedeln vor dem Gesicht in peinlichen Situationen .Und dann kam er . Der Moment in dem ich mich am liebsten aufgelöst hätte. Als die Stewardess kam - Ah Entschuldigung - das ist ja Diskriminierung, das sagt man ja nicht mehr. Ich meine die Flugbegleitungen. Es war natürlich auch eine Japanerin dabei. Was macht der liebe Opi neben mir also? Stupst sie an um ihr zu sagen, dass neben ihm ein Ausländer sitzt, der Japanisch extrem gut spricht und er total fasziniert ist. Peinlichkeitslevel war am explodieren. "Ach so ist das ? Wow, das ist ja großartig" sagte sie während sie mich ansah. Ja gut, was soll sie in dem Moment auch sonst machen. "Echt ? Der sieht eher nicht danach aus"- kann sie ja schlecht erwidern. Das war mir wirklich unangenehm. Und versteht mich nicht falsch natürlich fühlte ich mich geehrt, aber es war irgendwie so peinlich, weil, ja ich liebe die
Sprache und natürlich will ich viel mehr lernen und ja, ich kann mich verständigen aber ich bin nicht ansatzweise so gut wie mir der Herr sagte, wirklich nicht. Er meinte zwischendurch auch, dass ich auch in Japan aufgewachsen sein könn
te und darauf musste ich wirklich herzlich lachen. Das war dann doch zu viel, aber trotzdem habe ich mich mit Japanischem Respekt und Japanischer Gestik vielmals bedankt. Aber das war dann wirklich viel zu hoch gegriffen. So viel Lob auf einmal hatte ich trotzdem noch nie bekommen :D ! Natürlich habe ich schon davor und währenddessen  wiederholt japanisch gestikuliert.





Ankunft am Flughafen



Als ich endlich da war, kam ich tatsächlich ohne große Probleme durch die diversen Passkontrollen. Diesmal konnte ich nämlich verstehen, was die Japaner von mir wollen. Und als sie gemerkt haben, dass ich sie auch verstehe sahen sie sehr erleichtert aus. Es hat mir alles so viel einfacher gemacht.  Als ich endlich mit allem fertig war, nahm ich mein Gepäck und begab mich zum Ausgang, da dort ja jemand auf mich warten sollte hieß es. Ich habe mich vorher nochmal besonders unauffällig *Hust* im Handydisplay angesehen, denn: Es könnte ja ein hübsches Mädchen draußen warten. Was erblicke ich also? Zwei sexy Reisepickel, schön synchron auf jeder Gesichtshälfte. Süß Hannes. Sah super aus. Jetzt kann ich nur hoffen. Nagut ganz so schlimm sah es nun auch nicht aus, aber wohlfühlen war auch was anderes. Und mit dem tollen Gefühl habe ich mich natürlich direkt zum Ausgang begeben. Ich guckte umher und dachte nur : "Bitte lass gleich kein hübsches Mädchen da sein". "BITTE" !
Tokyo
Neben vielen Menschen die verschieden Schilder und Blätter hochhielten, wo Namen oder ähnliches drauf standen, sah ich ein Mädchen, was einen Kopf kleiner als ich war. Braune lange Haare, schlank, hübsches Gesicht. Sie hat mit ihrem Fuß ungeduldig hin und her gewippt. Ich dachte mir schon, dass sie warten musste also ging ich auf sie zu. Irgendwie musste ich schmunzeln, genau wie sie. sofort wurde ich auch auf deutsch von ihr begrüßt. Wir hatten uns gleich verstanden. Zusammen haben wir sehr viel erzählt, wurden dabei dann irgendwann immer persönlicher und ich hatte mich sehr wohl gefühlt. Irgendwann fingen die Anspielungen an, leichtes flirten, und ich  wusste nicht genau, wie ernst das jetzt alles hier gemeint ist.  In vielen Dingen unterschieden wir uns, aber in sehr vielen Dingen hatten wir die selben Auffassungen. Wichtig war, dass wir uns super gut unterhalten können. Interesse war denke ich jeweils da. Also zumindest finde ich sehr... süß :D  Sie sagte mir, dass sie sehr gerne mit mir erzählt und ob ich mir nicht vorstellen könnte, mit ihr zu reisen, weil sie mit wem reisen möchte, mit dem sie sich versteht. Und um ehrlich zu sein: JA! Ich würde super gerne mit ihr reisen. ( Ich Schlingel )Aber sie hat schon einige Zeit hier gejobbt und damit natürlich Erspartes. Ich möchte auch erst arbeiten und dann reisen. Aber sie hat in gewisser Weise ein Eis bei mir gebrochen. In Deutschland hatte ich nämlich mal jemanden der mir extrem viel bedeutet hat. Ich habe sehr sehr lange gebraucht um über sie hinweg zu kommen, und danach fiel ich in ein sehr tiefes emotionales Loch. Ich habe sehr lange einfach keine Kraft gefunden aufzustehen. Dazu kommt, dass ich irgendwann bekannter Master of Friendzone war. Witzigerweise sagte sie mir, dass es bei ihr auch so ist. Und seit ich hier bin habe ich mir viel vorgenommen. Ich habe oftmals - Achtung es folgt eine Episode: Die besten Metaphern in Kombination von Ereignissen aus dem Leben
von Hannes Diederich - einfach zu lange gewartet als ich am Bahnhof stand. Der Zug war da, er stand da, ich wusste es und hätte zusteigen können, aber stattdessen warte ich bis der Zug abfährt. Und wenn er dann weg ist, weine ich dem Zug hinterher, dass er jetzt weg ist. Wow, besser kann man das gar nicht vergleichen.  :D Genau so habe ich das übrigens auch dem Mädchen erklärt, hat wieder für einen Lacher gesorgt. Aber zurück zum Thema: wenn sich die Gelegenheit ergibt, begleite ich sie gerne. Alleine schon deshalb, weil ich endlich weiß, dass es noch andere Mädchen gibt. Ich meine, sie hat gemodelt, dann fragt sie mich nach Animes, und wo treffen wir uns ? In Japan ? Ist das irgend eine Botschaft ? Kein Problem, Sherlock hat es schon längst durchschaut. Aber der Blogg soll sich ja nicht direkt nur um sie drehen. Nachdem ich mit Ihr den 3 stündigen weg vom Airport hinter mir gebracht hatte, wurde ich zum Wohnheim hier gebracht und allen vorgestellt. 95% sind einfach Deutsche hier. Aber sie sind alle sehr lieb. :) Mittlerweile bin ich wie eine seltene Spezies hier, weil alle erst Anfangen die Sprache zu lernen und jedes mal gespannt zuhören sobald ich mit Japanern hier Japanisch spreche. Die überschütten mich dann auch noch mit Lob. Ich muss aufpassen, dass ich nicht noch abhebe, wenn das hier so weitergeht.
Es war viel zu lange her!






Ich kann mir aussuchen wie lange ich hier in dem Wohnheim bleiben möchte, aber ich muss natürlich die Miete zahlen und die ist auch nicht so super billig. 350€ ungefähr. Aber zunächst heißt es für mich: Arbeit suchen. :)  Doch selbst wenn ich hier welche finde, muss ich mich für längere Zeit an den Ort hier binden. So ist das in Japan. Dabei möchte ich vor allem reisen! Sapporo, also im Norden in Hokkaido, Kyoto, Osaka, Kobe, Hiroshima, Okinawa und viele andere Orte stehen aktuell auf meiner Liste. Und am Mittwoch bin ich bei einer Vermittlungsstelle.  Ich hoffe auch, dass von denen hier niemand merkt, dass ich einen Blogg schreibe, vor allem das Mädchen mit dem ich mich so gut verstanden habe, nennen wir sie einfach mal Nala. Jaaa jaaa, der Name ist von König der Löwen, aber ist doch egal, der ist schön :p . Sie soll das hier nicht unbedingt lesen. Sonst hat sie ihre Bestätigung! Und die hat Selbstbewusstsein, glaubt mir.  Ich habe meines  leider mal verloren, zumindest sehr viel davon, aber sie hat das ganze im Überfluss. "Hier nimm dir was" hat sie auch schon ironisch gesagt. Ich habe deswegen schon so viel über sie hier erzählt, weil ich denke, dass sie in der zeit hier vielleicht, ich betone vielleicht, noch eine Rolle spielen könnte. Wow, ich weiß genau was die meisten von Euch denken, ich kenn Euch ihr Schlingel.. :D
Aber eines noch, obwohl hier alle super nett sind, möchte ich nicht zu lange hier verweilen. Vielleicht noch bis zu Silvester, aber dann möchte ich irgendwas starten. Vor allem: Ich hoffe, dass ich ein Job bekomme, wo ich auch etwas verdiene. Aber hohe Ansprüche sollte ich nicht haben.
Aber fürs erste soll es das mal gewesen sein. Ich hoffe, dass euch der erste Eindruck hier gefallen hat, also so wie ich es geschrieben habe, und ich freue mich, wenn ich wieder beim nächsten mal dabei seid. :)
Happy to be home again.
Hanni